An Halloween das Halloween-Gambit

In der 6. Runde der Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft am Tegernsee hat Yvonne Malinowsky zu Halloween die passende Eröffnung gewählt: das Halloween-Gambit. Diese gewagte Eröffnung beginnt mit einem frühen Springeropfer, das den Gegner überraschen und aus der Eröffnungstheorie herauslocken soll, kostet aber eine Figur. „Hätte ich mal solide gespielt“, stellte Malinowsky hinterher fest, war aber doch damit zufrieden, im dem Anlass entsprechenden Duell „Süßes oder Saures“ das Saure zu ziehen. Ihr jugendlicher Gegner Jakob Muhl habe es verdient und sei außerdem ein liebenswerter Zeitgenosse.

Yvonne Malinowski bekommt den Kreativitätspreis für ihre Idee, an Halloween das Halloween-Gambit zu spielen. | Foto: Sandra Schmidt

Das Halloween-Gambit hieß übrigens nicht immer so. Schon im 19. Jahrhundert lief es unter „Müller-Schulze-Gambit“, was sich nicht auf Schachmeister dieses Namens bezog, sondern andeuten sollte, dass es sich um eine Hinz-und-Kunz-Eröffnung handelt. Der Name „Halloween-Gambit“ kam erst Ende der 90er-Jahre auf, als der deutsche Informatiker Steffen A. Jakob sein Programm „Brause“ im Internet Chess Club diese Eröffnung rauf- und runterspielen ließ.

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