Allein der Blick auf die Schluss-Stellung zeigt: Das Duell der einzigen beiden Hundertprozentigen Jaime Santos Latasa und Denis Kadric war einer Spitzenpartie mehr als würdig. Es hätte so oder so ausgehen können, am Ende siegten die laufenden Bauern des spanischen Nationalspielers über den Mehrturm des Großmeisters aus Bosnien-Herzegowina.

Jaime Santos Latasa (links) gegen Jonas Roseneck. | Foto: Sandra Schmidt

Bergluft zu schnuppern, hilft dem Schach. Nachdem Dieter Morawietz mit seinen Begleitern einen Abstecher nach Österreich an den Achensee unternommen hatte, war er nachmittags am Brett drauf und dran, schachliche Höhenluft zu schnuppern. Der Sieg über Großmeister Namig Guliyev war greifbar – und entglitt dann doch.

Zurück aus Österreich: Dieter Morawietz. | Foto: Sandra Schmidt

Der Großmeister schnupperte derweil Bodenluft. Er hatte ja nach 22 Zügen gedacht, nun habe er alles unter Kontrolle und die weißen Kräfte wirkungsvoll eingedämmt, da entkorkte Morawietz das wunderbare 23.Sa4! – und blieb am Drücker, während Guliev vor Überraschung beinahe vom Stuhl gefallen wäre. “Als Sa4 auf dem Brett stand, konnte er seinen Augen kaum trauen”, berichtet Sebastian Siebrecht.

Namig Guliyev. | Foto: Sandra Schmidt

Ashot Parvanyans Traum von der GM-Norm ist wahrscheinlich schon ausgeträumt. Die an dieser Stelle dokumentierte Niederlage gegen Lars Goldbeck, der in der dritten Runde einen Sahnetag erwischt hatte, kam für Parvanyan zu früh, um noch Gegner zu finden, die nominell stark genug sind, um dagegen eine Norm zu erspielen. Aber sobald Parvanyan die schwarzen Steine vor sich sieht und 1.d4 noch dazu, kann er einen anderen Traum leben: den königsindischen. Schon im zarten Alter von 20 Jahren darf Parvanyan für sich in Anspruch nehmen, einer der führenden Experten der königsindischen Verteidigung im deutschsprachigen Raum zu sein.

Königsindisch-Experte Ashot Parvanyan. | Foto: Sandra Schmidt

Von der Delegation des SC Bavaria Regensburg war an dieser Stelle schon die Rede. Cedric Oberhofer ist Teil dieser Delegation. Der 21-Jährige hilft nicht nur, die besuchenswerte Website seines SC Bavaria aktuell zu halten, mit seinen 2275 Elo ist er ein veritabler Schachmeister. Als solcher agierte er in der fünften Runde der 24. OIBM: Ein thematischer Sizilianisch-Sieg, in dem der Schwarze bei weitem nicht als Erster in einen sizilianische Falle tappte.

Cedric Oberhofer. | Foto: Sandra Schmidt

Liebe Teilnehmerinnen, liebe Teilnehmer,

Ihr habt die Kombination des Tages gespielt? Strategisch geglänzt? Einem Favoriten den Punkt abgenommen? Endlich euren Angstgegner geschlagen?

Glückwunsch! Gerne nehmen wir eure Partie ins Bulletin auf, gerne auch mit euren Kommentaren. Die Welt soll davon erfahren. Aber: Bitte schickt uns eure Partie als pgn-Datei.

Wohin? Hier:

conrad.schormann@gmail.com

Uns erreichen auf den verschiedensten Kanälen Fotos von Partieformularen. All diese Partien einzugeben, übersteigt die Kapazität der OIBM-Redaktion bei weitem. Die Zeit, die das kosten würde, stünde nicht mehr zur Verfügung, um hier und in unserer Facebookgruppe die OIBM in Wort und Bild zu begleiten.

Lange sah es aus, als hätten wir schon nach der vierten Runde einen alleinigen Spitzenreiter. Der spanische Elo-Favorit Jaime Santos-Latasa segelte mit den schwarzen Steinen recht bald einem komfortablen Sieg über IM Szymon Gumularz entgegen, während es bei allen anderen Hundertprozentigen nach Punkteteilung roch.

Spanischer Nationalspieler: Jaime Santos Latasa. | Foto: Sandra Schmidt

Dann fand die GM-Begegnung am dritten Brett doch einen Sieger. Denis Kadric (Bosnien und Herzegowina) schlug Ori Kobo (israel) und schloss zum Spanier auf. Jetzt stehen die beiden alleine ganz oben, und zumindest die Paarung am ersten Brett der fünften Runde wird seitens der Teilnehmer keine Fragen zu den Paarungen aufwerfen (siehe Regel-Ecke mit Gregor Johann): Die beiden Führenden treffen aufeinander, und mindestens einer der beiden wird am Abend des 3. November nicht mehr bei 100 Prozent stehen.

Geboren in Frankfurt/Main, bosnischer Nationalspieler: Denis Kadric. | Foto: Sandra Schmidt

Welche Aufmerksamkeit die Offene Internationale Bayerische Meisterschaft international zu erzeugen vermag, erfährt jetzt ausgerechnet der einzige Exweltmeister im Feld, Schachproblem-Großmeister und IM Arno Zude. Dessen siebenzügige Königsgambit-Niederlage in der dritten Runde gegen Leon Mons machte nicht nur in deutschen Schachkreisen die Runde. Nach wenigen Stunden hatte sie die indische Schachszene erreicht:

Hallo, Indien?! हेलो इंडिया?!

Vielleicht berichtet in Asien ja auch jemand davon, wie überzeugend Zude nach diesem Aussetzer zurückgekommen ist. In der vierten Runde gegen FM Mark Smits aus Holland waren gerade einmal 15 Züge vergangen, dann stand Zude auf Gewinn. Mit drei Punkte aus vier Partien ist noch alles drin, dazu kommt ein, Stand jetzt, Eloplus von sieben Punkten.

15 Köpfe stark ist jetzt das Feld der direkten Verfolger, darin findet sich ein in diesen Höhen nicht zu erwartender Exot mit einem Elo unter 2000: Erik Deues von Schachklub Germering hatte die Partie gegen die Slawische Verteidigung des großen-kleinen Favoriten FM Marius Deuer (13) hartnäckig in der Waage gehalten. Am Ende stellte der Favorit gar die Dame ein. Heute wird sich Deues in die Riege der Titelträger an den vorderen 20 Brettern einreihen.

Dimitrios Mastrovasilis. | Foto: Sandra Schmidt

Teil dieser Titelträger-Riege ist ein griechisches Bruderpaar, die großmeisterlichen Gebrüder Dimitrios und Athanasios Mastrovasilis aus Thessaloniki, die eigentlich zu dritt hatten anreisen wollen. Aber ihr griechischer Großmeisterkollege Stelios Halkias musste kurzfristig absagen.

Die Anwesenheit der Brüder ist auf Turnierdirektor Sebastian Siebrechts bis nach Griechenland gespanntes Schach-Netz zurückzuführen. Früher habe er griechische Liga gespielt, außerdem sei er seit Jugendjahren mit Georgios Souleidis befreundet, der heute bekanntlich sogar als „großer Grieche“ firmiert. Weil der Draht so kurz war und die Beziehung so freundschaftlich, hat Siebrecht die griechische Meisterriege nach Bayern gelotst.

Und dort sammeln die Brüder nun Punkte. Dimitrios Mastrovasilis, mit 2614 Elo der stärkere der beiden, hatte früh Druck gegen den Deutschen Meister Jonas Rosner aufgebaut. Allerdings hielt der Ettlinger zäh, bis nach 64 Zügen tief im Endspiel nichts mehr zu halten war. Ob uns Rosner auch diese Partie auf seinem YouTube-Kanal vorführt?

Athanasios Mastrovasilis. | Foto: Sandra Schmidt

Bis tief ins Endspiel musste Athanasios Mastrovasilis gegen Hertneck-Besieger Michal Redzisz nicht kämpfen. Er entfachte aus seiner Isolani-Stellung das, was diejenigen fürchten, die gegen den Isolani spielen: eine Attacke auf die Rochadestellung. Und die schlug sehr bald durch:

20.Sxe6! +-

Ein Mitglied der griechischen Delegation am Tegernsee kommt übrigens aus München: die junge Maria Tsakona (15) spielt für den ältesten Sportverein Bayerns, den gerade in die Bundesliga aufgestiegenen Münchner SC 1836.

Für einen Einsatz in der ersten Mannschaft an der Seite von unter anderem Alireza Firouzja wird es bei Maria Tsakona zumindest in der kommenden Saison noch nicht reichen, aber wozu sie in der Lage ist, das deutet sie an: Nach drei Runden standen perfekte 3/3 zu Buche, und es bedurfte in der vierten Runde eines Bundesligaspielers, Nikolas Wachinger vom SV Werder Bremen, um der jungen Dame (Elo 1626) den ersten Punkt abzunehmen. Würde das Turnier jetzt abgebrochen, Tsakona könnte auf eine 2257-Performance stolz sein und auf ein Eloplus von 102 (!) Punkten ebenso.

Maria Tsakona. | Foto: Sandra Schmidt

Der Spitzenstand nach vier Runden (via chess-results):

1 1
GM Santos Latasa Jaime ESP 2635 0 Leon 4,0 2403 8,0
2 5
GM Kadric Denis BIH 2553 0 Vogosca 4,0 2383 8,5
3 3
GM Delgado Ramirez Neuris PAR 2596 0 Blumenau 3,5 2399 9,5
4 9
IM Noe Christopher GER 2530 2539 SC Eppingen 3,5 2388 8,5
5 7
GM Mons Leon GER 2536 2505 MSA Zugzwang 82 3,5 2363 9,0
6 13
GM Nestorovic Nikola SRB 2467 2483 BCA Augsburg 3,5 2351 8,5
7 23
IM Zysk Robert GER 2398 2425 MSA Zugzwang 82 3,5 2333 8,0
8 4
GM Guliyev Namig AZE 2555 2560 SC Eppingen 3,5 2316 8,5
9 2
GM Mastrovasilis Dimitrios GRE 2614 2616 SK König Plauen 3,5 2292 6,5
10 10
GM Mastrovasilis Athanasios GRE 2523 0 Thessaloniki 3,5 2257 7,5
11 18
IM Meins Gerlef GER 2424 2426 SAbt SV Werder Bremen 3,5 2178 7,5
12 25
IM Morawietz Dieter GER 2396 2401 Klub Kölner Sfr. 3,5 2176 6,5
13 183
Deues Erik GER 1929 1933 SK Germering 3,5 2155 7,0
14 27
IM Seul Georg GER 2374 2343 SV 03/25 Koblenz 3,5 2141 7,0
15 29
FM Hacker Jonas GER 2371 2377 SC Eppingen 3,5 2131 8,0
16 33
FM Costa Leonardo GER 2336 2331 BCA Augsburg 3,5 2130 8,0
17 37
Wachinger Nikolas GER 2313 2324 SAbt SV Werder Bremen 3,5 2076 7,5

In anderen Sportarten ist es einfach: Der Deutsche Meister ist der beste deutsche Spieler. Wir beim Schach machen es gerne ein bisschen komplizierter, Vermittelbarkeit außerhalb der Schachblase schert uns wenig. Bei uns bekommt der Deutsche Meister die Chance, sich beim “Masters” mit den besten deutschen Spielern zu messen. Ergibt keinen Sinn, ist aber so.

Jonas Rosner. | Foto: Sandra Schmidt

IM Jonas Rosner (Elo 2467), Nummer 64 der deutschen Rangliste, Nummer eins des Oberligisten SK Ettlingen, soll es recht sein. Als Deutscher Meister 2021 hat er im kommenden Jahr das stärkste, härteste Turnier seines Lebens vor der Brust: das “Masters” in Magdeburg, wo er sich mit den Schachfreunden Donchenko, Keymer, Blübaum und anderen Eloriesen messen wird.

Die 24. OIBM am Tegernsee sind eine Station auf dem Weg des 30-jährigen Mathematikers zu dieser gewaltigen Herausforderung. Von anderen Deutschen Meistern unterscheidet ihn, dass Rosner die Schachgemeinde an seinem Weg teilhaben lässt. Seit 2014 schon betreibt er einen kleinen, feinen YouTube-Kanal (abonnieren!), auf dem er seine Partien zeigt und instruktiv analysiert, nicht überfrachtet mit Varianten, aber garniert mit Anmerkungen, die dem Zuschauer Lichter aufgehen lassen.

Und, siehe da, jetzt tauchen auf Rosners Kanal aktuelle Partien vom Tegernsee auf, Endspiel-Feinkost, erdacht, ausgeführt und präsentiert vom Deutschen Meister höchstselbst (Klick auf die Bilder führt zu Rosners Kanal):

Virtuelle Punkte? Baku-Methode? Beschleunigtes Schweizer System? Unser Schiedsrichter-Trio hat in den vergangenen Tagen manche Frage dazu beantworten müssen, wie die Paarungen zustandekommen. Gregor Johann hat jetzt zwei dieser Fragen noch einmal für alle Teilnehmer beantwortet.

Hüter des Reglements: Schiedsrichter Gregor Johann. | Foto: Sandra Schmidt

„Warum habe ich schon zweimal einen Gegner bekommen, der weniger Punkte hatte als ich?“

Gregor Johann: „Bei der Baku-Methode erhalten in den ersten drei Runden die Spieler:innen der oberen Hälfte der Setzliste für die Paarungsermittlung einen virtuellen Punkt. Das heißt, sie spielen in der ersten Runde untereinander. In der zweiten Runde können dann Verlierer der oberen Hälfte (0 reale Punkte + 1 virtueller Punkt) gegen Sieger aus der unteren Hälfte (1 realer Punkt + 0 virtuelle Punkte) gegeneinander spielen.“

Zur Auslosung der 4. Runde:

„An den Brettern 12 bis 15 spielen vier Spieler mit 2,5 Punkten aus der ersten Setzlistenhälfte (also einschließlich virtuellem Punkt 3,5 Punkte) gegen Spieler mit 3 Punkten aus der zweiten Setzlistenhälfte. Wie kann es sein, dass vier Spieler runtergelost werden?“

Johann: „In den Runden vier und fünf wird für die obere Hälfte der virtuelle Punkt halbiert. Die vier Spieler aus der oberen Hälfte haben 2,5 reale + 0,5 virtuelle Punkte, also 3, und somit genauso viel wie ihre Gegner aus der unteren Hälfte, die 3 reale und 0 virtuelle Punkte haben.“

In die Auslosung der heutigen fünften Runde sind zum letzten Mal virtuelle Punkte eingeflossen. Ab der sechsten Runde wird nach regulärem Schweizer System ausgelost, es zählen nur die realen, am Brett erzielten Punkte, die virtuellen Punkte sind verschwunden. Auf die Elo- und DWZ-Auswertung haben die virtuellen Punkte keinen Einfluss.

Ziel der Baku-Methode ist, auch in einem Feld mit hunderten Teilnehmern und großen Rating-Unterschieden Normen möglich zu machen. Die Normenkandidat:innen sollen nicht zu viele Gegner mit niedriger ELO bekommen, was ihre Chance auf eine Norm verschlechtern oder gar negieren würde.

Jeden Tag mehr als 150 Partien, die meisten gespielt von Könnern des königlichen Spiels. Ist doch klar, dass täglich eine Reihe toller Kombinationen aufs Brett kommt. Die fünf bislang schönsten haben wir ausgewählt und zum Selberlösen aufbereitet, eine Taktik-Auslese vom Tegernsee:

Weiß zieht und gewinnt.

(Du willst lösen? Klick aufs Diagramm.)

Oscar De La Riva Aguado. | Foto: Sandra Schmidt

Weiß zieht und gewinnt.

Nils Richter. | Sandra Schmidt

Weiß zieht und gewinnt.

Günther Beikert. | Foto: Sandra Schmidt

Weiß zieht, Matt in fünf.

Leonardo Costa. | Foto: Sandra Schmidt

Weiß zieht und gewinnt.

Rodrigo Martin Fernandez. | Foto: Sandra Schmidt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eigentlich wollte ja auch Jana Schneider vom SC Bavaria Regensburg am Tegernsee mit von der Partie sein. Gewiss hätte die frischgebackene Großmeisterin bei den 24. Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaften eine prächtige Rolle gespielt. Aber nun ist ihr etwas dazwischengekommen, das ihre Absage verständlich macht: Die Nationalmannschaft ruft! Ab dem 11. November wird Jana bei der Mannschaftseuropameisterschaft Teil des neu formierten deutschen Teams sein. Und dieses Team befindet sich längst in der Vorbereitung.

FM Lars Goldbeck. | Foto: Sandra Schmidt

Jana Schneider wird am Tegernsee von ihren Bavaria-Mistreitern prächtig vertreten. Befragt nach der bisherigen Überraschung des Turniers, nennt Sebastian Siebrecht als ersten Namen Lars Goldbeck. Der Regensburger FIDE-Meister bildet mit Cédric Oberhofer und Steffi Arnhold die dreiköpfige Regensburger Delegation, die er mit 2,5 Punkten anführt.

Nach einem Remis in der zweiten Runde gegen IM Gerlef Meins setzte Goldbeck in der dritten Runde sogar einen Sieg über einen IM drauf: Ashot Parvanyan hatte das Nachsehen, nachdem Goldbeck (Weiß) hier die goldrichtige Entscheidung getroffen hatte:

Goldbeck-Parvanyan nach 20…Lxc4: Wenn Weiß richtig auf c4 zurücknimmt, ist es ein Spiel auf ein Tor, dann steht er im höheren Sinne schon fast auf Gewinn. Wenn Weiß falsch zurücknimmt, ist es eine offene Partie. Goldbeck nahm goldrichtig mit dem Bauern, machte den Damenflügel statisch und den Königsflügel zu einem vielversprechenden Operationsgebiet, wo sich bald die weiße Bauernmajorität in Bewegung setzen wird.

Wenn wir schon bei „das Nachsehen haben“ sind, schauen wir schnell bei Großmeister Gerald Hertneck rein, der sein Kampfesunglück öffentlich auf Facebook verarbeitet:

Kopf hoch, Ashot, Kopf hoch, Gerry! Noch sind sechs Punkte zu vergeben.

Gerade einmal ein Drittel des Turniers ist gespielt, noch sehen wir an der Tabellenspitze ein ordentliches Gedrängel. 13 Spieler liegen mit 100-prozentiger Ausbeute in Front, dahinter eine 23-köpfige Verfolgergruppe mit 2,5 Zählern. In der heutigen vierten Runde sehen wir an Brett drei und vier die ersten beiden GM-vs.-GM-Duelle des Wettbewerbs: Ori Kobo trifft auf Denis Kadric, Nikola Nestorovic auf Leon Mons, der heute gewiss nicht wieder in sieben Zügen gewinnen wird.

Befragt nach seinen schachlichen Helden des ersten Turnierdrittels, nennt Siebrecht einen Routinier und einen Youngster, die in der Tabelle noch hinter diesen Top 36 zu finden sind.

FM Damir Majer vom FC Bayern steht zwar „nur“ bei zwei Punkten, hat aber in Runde zwei und drei jeweils einem Großmeister einen halben Punkt abgeknöpft. Weder GM Hertneck noch GM De la Riva Aguado vermochten Majer (47) zu bezwingen. Offenbar hat der aus Kroatien stammende, aber seit langem in Bayern lebende IT-Spezialist in seiner mehrjährigen Schachpause nicht viel verlernt.

Marius Deuer | Foto: Sandra Schmidt

Außerdem Marius Deuer. Ob der 13-Jährige von der TG Biberach schon Kandidat für eine IM-Norm ist? Dass er sogar großmeisterliche Leistungen abzurufen vermag, zeigte Deuer jetzt in Runde drei gegen GM Sandipan Chanda, der mit seinem Sandipan-Spezial-Stonewall zu keinem Zeitpunkt von einem vollen Punkt träumen konnte.

So geht der Sandipan Spezial.