Aktuelle Infos und Beiträge zur OIBM
Monika Schmatz kombiniert ihre Leidenschaft für Schach und Musik auf einzigartige Weise. Sie ist Kinder- und Jugendschachtrainerin in Penzberg und leitet dort eine Schach-AG an einer Grundschule. Zudem ist sie Referentin für den Schulschachpatentkurs von Frauen für Frauen in Bayern. Beruflich ist Monika Schmatz Steuerfachangestellte und, das soll heute im Mittelpunkt stehen, Musikproduzentin.
„Ich spiele zum ersten Mal bei den OIBM mit und bin sehr beeindruckt von so vielen Schachspielern auf einem Turnier. Meine Spielpartner bringe ich richtig ins Schwitzen. Ich werde leicht mit meiner DWZ von 1247 unterschätzt. Am Ende der Partie erhalte ich von meinen Spielpartnern wertschätzende Worte. Diese Grundhaltung im Schach finde ich sehr respektvoll“, schreibt Schmatz.
Ob ihrer vielen Aufgaben und Steckenpferde kommt Schmatz kaum dazu, selbst zu spielen. Noch wichtiger ist ihr, den Mehrwert von Schach (Mut, Respekt, Haltung, Ehrlichkeit) anderen zu vermitteln. Das tut sie unter anderem, indem sie Schach mit Worten und fröhlicher Musik „hörbar macht“, wie sie sagt. Einige von Monika Schmatz‘ Schachliedern:
- Schach, ich spiele gerne Schach: Dieses Kinderschachlied wurde am 7. Februar 2024 veröffentlicht und entstand in Zusammenarbeit mit Kinderschach in Deutschland e. V. und der Schachstiftung GK gGmbH. Es geht darum, wie Schach bei Kindern logisches und strategisches Denken sowie Konzentration fördert.
- Schlaue Mädchen spielen Schach: Mädchen können genauso gut Schach spielen wie Jungen oder sogar besser. Klasse beim Schach, lernen wir, hängt nicht vom Geschlecht ab. Es gibt auch eine Remix-Version dieses Liedes.
- Schachleben: Dieses Lied wurde 2023 mit dem Deutschen Rock&Pop-Preis ausgezeichnet. Es thematisiert die Parallelen zwischen Schach und dem Leben und ermutigt die Zuhörer, mit überraschenden Situationen um- und gestärkt aus Herausforderungen hervorzugehen.
- Clever Girls Are Playing Chess: Ein englischsprachiges Schachlied, das ebenfalls beim Deutschen Rock&Pop-Preis ausgezeichnet wurde. Analog zu „Schlaue Mädchen spielen Schach“ kombiniert es eingängige Melodien mit inspirierenden Texten und fördert die Selbstakzeptanz und positive Selbstverwirklichung.
Monika Schmatz’ Lieder sind auf allen gängigen Download- und Streaming-Plattformen verfügbar. Im Turnierareal liegen ihre Postkarten aus, jeweils mit einen QR-Code versehen, der direkt zur Musik führt.
„While it wasn’t a tactical fireworks display, the game was theoretically intriguing in the opening and offered interesting resources for both sides,“ wrote Rick Frischmann (TSV Schott Mainz) when he submitted his deeply annotated fifth-round encounter with Felix Restorff (SV Blau-Weiß Concordia). Given Frischmann’s preference for annotating games in English, why not present the entire tournament blog entry in English? After all, it is the International Bavarian Championship! 😊
Ein Nachtrag aus der vierten und eine brandaktuelle Partie aus der fünften Runde. Bernard Czap vom SC Unterhaching ist stolz auf einen glatten Schwarzsieg, der ihm in der vierten Runde gelungen ist. Thomas Lochte vom SK Weilheim erfreute sich an seinem Läuferopfer auf g6, das in der fünften Runde (mit etwas gegnerischer Hilfe) zu einem vollen Punkt führte. Hier beide Werke der Protagonisten.

Vor zwei Jahren gewann Thomas Lochte den Preis für die schönste Partie des Tages. Anno 2024 hat es noch nicht ganz gereicht. | Foto: Sandra Schmidt
Ilja Schneider hat das Blitzturnier am Mittwochabend gewonnen. Auf den Plätzen landeten Kevyan Farokhi und Levi Malinowski vor 33 weiteren Spielerinnen und Spielern.
Sie alle konnten nicht genug vom Schach bekommen. Nach der fünften Runde der OIBM versammelten sich die drei Dutzend zum traditionellen Blitz im Zelt. Gespielt wurde in sechs Vorgruppen à sechs Spieler, gefolgt von sechs Endrundengruppen, sodass alle, die mitmachten, zehn Partien spielten. Schneider gewann erst seine Vorrundengruppe und dann die Endrunde der Erstplatzierten der sechs Vorrunden.
Für den Turniersieger bedeutete der Sieg beim Blitz ein erstes Hoch einer ansonsten bislang wenig gelungenen OIBM, eine Tendenz, die sich tags darauf zu Beginn der sechsten Runde fortsetzte. Intensiv hatte sich Schneider auf seine Partie vorbereitet, aber nichts von dem, was er ausgeklügelt hatte, kam aufs Brett. Stattdessen musste er auf dem Nachbarbrett genau das sehen, das er gerne selbst gespielt hätte.
Für den Fünftplatzierten Gernot „Gunny“ Leusch bedeutete der Blitzwettbewerb eine Pause vom Zuschauen, Coachen und Kommentieren auf YouTube. Nun wollte Gunny endlich selbst spielen, gewann seine Vorrundengruppe und beendete die Endrunde als Fünfter.
Ein Weltrekordhalter war unter den Teilnehmern: Michael Faika hat 2012 während Sebastian Siebrechts erster „Faszination Schach“ einen Bullet-Weltrekord aufgestellt, 1111 Partien am Stück binnen 36 Stunden. Faika habe sich sogar nachts einschließen lassen, um weiterspielen zu können, erinnert sich Siebrecht. Seinerzeit übertraf er den alten, elf Jahre zuvor aufgestellten Rekord um 9 Partien.
Schnellspielspezialist GM Giga Quparadze blieb entgegen seiner Ankündigung dem Blitz doch fern. Er wolle sich jetzt auf das Hauptturnier konzentrieren, erklärte Siebrecht.
Fotos von Sandra Schmidt:
Von den sechs Spielern, die das Turnier vor der fünften Runde mit 100 Prozent der Punkte anführten, hat keiner den fünften Sieg nachgelegt. Drei Unentschieden in den drei Spitzenpartien hatten zur Folge, dass vor der sechsten Runde die Spitze bei den 27. Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaften zusammengerückt ist. Für viele Spielerinnen und Spieler war es der längste von neun Schachtagen am Tegernsee. An die fünfte Runde schloss sich das traditionelle Blitzturnier an (Bericht dazu morgen).

Auch durch die Brille oder mit der Lupe betrachtet, ergibt die Tabelle kein eindeutiges Bild: Nach fünf Runden mag sich niemand vom Feld absetzen, ein Favorit auf den Turniersieg zeichnet sich nicht ab. In der sechsten Runde werden die zehn punktgleich Führenden an den ersten fünf Brettern aufeinandertreffen. | Foto: Sandra Schmidt
Zehn Spieler führen das Feld mit 4,5 Punkten aus 5 Partien an, verfolgt von 21 Spielern und einer Spielerin mit 4 Punkten. Die Spielerin ist die ehemalige U10-Weltmeisterin Nutakki Priyanka aus Indien, die sich gegen das Lübecker Talent Levi Malinowski durchsetzte und damit Lena Georgescu an der Spitze der Frauenwertung ablöste.

Levi Malinowski stellte einen der schönsten Züge der fünften Runde aufs Brett (35.Txd4? cxd4 wäre gewonnen für Schwarz), aber das brachte seine Gegnerin nicht aus dem Gleichgewicht.
Nutakki Priyanka trifft jetzt auf den georgischen Schnellspieler Giga Quparadze, der in der fünften Runde einen neuen Bedenkzeitrekord aufstellte. 1 Stunde und 41 Minuten zeigte Quparadzes Uhr, als nach 36 Zügen sein Gegner Klaus Zeier aufgab.

Nutakki Priyanka hat die Drittrundenniederlage gegen Dmitrij Kollars offenbar weggesteckt. Mit 4/5 führt sie jetzt die Frauenwertung an. | Foto: Sandra Schmidt
Lena Georgescu erlebte einen bitteren Abend. Gegen Roven Vogel spielte die Schweizerin eine blitzsaubere Partie, in der der Mehrbauer des Großmeisters nur symbolischen Wert hatte. Aber auch mit einem Blick auf seinen Zeitvorteil knetete der Dresdner das Endspiel ausgiebig, bis sich auf Seiten seiner Gegnerin Ungenauigkeiten einschlichen. Nach 94 Zügen hatte Vogel sich den vollen Punkt gesichert und mit den bis dahin Führenden gleichgezogen.

Über h4, h5, h6 bis nach g7 ließ Eltaj Safarli seinen h-Bauern laufen. Titas Stremavacius machte derweil gesunde Züge – und stand gesund.
Als erste der drei Spitzenpartien war die zwischen Eltaj Safarli und Titas Stremavicius beendet. Safarlis Anti-Sizilianisch-Rezept sah gefährlich aus, aber es kostete den Aseri einige Zeit, seinen h-Bauern über h6 bis nach g7 laufen zu lassen. Diese Zeit nutzte Titas Stremavicius, um sich zu entwickeln und seinerseits Drohungen aufzustellen. Bevor die Angelegenheit nach hinten losgeht, sandte Safarli nach seinem 13. Zug ein Remisangebot über den Tisch, das Stremavacius annahm.

Ein Schock nur für die Zuschauenden im Internet. Kollars hat nicht den Springer g4 eingestellt. Wahrscheinlich war es ein Übertragungsfehler.
Die Partie zwischen Elham Amar und Dmitrij Kollars am ersten Brett bereitete nur denen einen Schockmoment, die die Live-Übertragung im Internet verfolgten. Dort sah es aus, als habe Kollars im 26. Zug die Partie eingestellt. Aber es wird sich um einen Übertragungsfehler gehandelt haben. Auf dem Brett war das Gleichgewicht zu keiner Zeit gestört. In einem ausgeglichenen Bauernendspiel schlossen die Kontrahenten Frieden. Nach Wertung führt Kollars als einziger Spieler mit einer 2700-Performance das Feld an.
Im Duell zwischen Marius Deuer und Rinat Jumabayev blieben einige trickreiche Abwicklungen hinter den Kulissen. Auch diese Partie mündete in ein ausgeglichenes Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, in dem sich die Kontrahenten nach 32 Zügen auf remis einigten. Deuer ist jetzt Wertungszweiter mit einer 2694-Performance.
Dank dieser drei Unentschieden war für die Spieler mit bis dahin 3,5 Punkten die Tür offen, mit den Führenden gleichzuziehen. Nicht nur der bereits erwähnte Roven Vogel nutzte diese Chance, auch ein polnisches Trio: Die GM Kacper Piorun, Bartlomiej Heberla und Jacek Stopa landeten starke Angriffssiege, die sie auf 4,5/5 katapultierten. In der sechsten Runde werden an den fünf ersten Brettern die zehn Führenden unter sich sein.

16.Sxd5! nebst Dh5+ und Lxd5+ mit riesigem Angriff war für Problemlöse-Weltmeister Kacper Piorun eine einfache Aufgabe.
Momente der 5. Runde:

Ein schönes Finish von Keyvan Farokhi, das ihm unmittelbar die Partie gewann. Mit zwei Bauern weniger wollte Schwarz nicht weiterspielen.

Keymerbesieger Gerlef Meins zog gegen Dietmar Fauth den Kürzeren, eine großartige Partie, von der morgen an dieser Stelle noch zu reden sein wird. 19…Sxe5! (auf e5 stand ein Bauer) war für Weiß der Anfang vom Ende.

1.a3 g6 – so fing die Partie zwischen Wolfgang Jekel und Ioannis Papadopoulos an. Schwarz gewann, und Turnierüberraschung Jekel fiel ins Feld zurück.