Schach in Bayern: Nachwuchs, Gemeinschaft und gelebte Leidenschaft

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Schach in Bayern: Nachwuchs, Gemeinschaft und gelebte Leidenschaft

Wenn man in Bayern über Schach spricht, kommt man an der OIBM, den Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaften, kaum vorbei. „Offen“ ist hier nicht nur ein formaler Zusatz, sondern gelebtes Prinzip: Jede und jeder darf mitspielen. Alter, Wohnort oder Spielstärke spielen keine Rolle, Hauptsache, die Begeisterung für das Spiel ist da. Genau das macht das Turnier so besonders: Hier treffen Großmeister auf ambitionierte Nachwuchstalente, Hobbyspieler auf alte Schachhasen.

Damit das Ganze für alle spannend und lohnend bleibt, wird nach dem beschleunigten Schweizer System gespielt. Dieses Modus sorgt dafür, dass sich gleichstarke Spieler schneller gegenseitig begegnen und sich die Spielstärken im Verlauf des Turniers besser einpendeln. So bleibt das Turnier vom ersten bis zum letzten Brett attraktiv, für Zuschauer, Normenjäger und Spieler, die Wettkampf und Erholung geschickt miteinander verbinden.

Daniel Kovacs (6), der Jüngste im Feld. | Foto: Sebastian Siebrecht

Ein besonderer Fokus liegt in Bayern ohnehin auf der Jugendförderung, und gerade am Tegernsee wird das großgeschrieben. Unter dem Motto „Jugendpower pur!“ zeigen die jungen Spieler, was in ihnen steckt. Der Jüngste im Feld ist gerade einmal 6 Jahre alt, Daniel Kovacs.

Jugendnationalspieler Arian Alloussi. | Foto: Sebastian Siebrecht

Dazu kommen echte Nachwuchsgrößen: Arian Alloussi aus Berlin und Leonardo Costa aus München, beide Jugendnationalspieler, wobei Leonardo mit gerade einmal 17 Jahren bereits den Titel des Großmeisters (GM) trägt. Ein beeindruckendes Zeichen für die Stärke und Tiefe des deutschen Nachwuchsschachs!

Großmeister Leonardo Costa. | Foto: Sebastian Siebrecht

Der Bayerische Rundfunk war mit einem Fernsehteam vor Ort und hat das Geschehen rund um die OIBM eingefangen, vom Spitzenspiel bis zur Jugendsensation. Schön zu sehen, dass Schach diesmal nicht als Krimi-Requisite oder Denk-Klischee herhalten muss, sondern als das gezeigt wird, was es wirklich ist, Spannung, Konzentration und 64 Felder voller Leben.

Die Ausstrahlung lief bereits am 4. November 2025 um 18:50 Uhr in Bayern Aktuell und ist natürlich auch in der Mediathek verfügbar.

Die Mitarbeiterinnen der Tegernseer Tal Tourismus spielen nicht mit. Eine Schach-Schnupperstunde unter großmeisterlicher Anleitung von Sebastian Siebrecht bekommen sie traditionell trotzdem. || Foto: Sandra Schmidt

Doch die OIBM ist nicht nur Wettkampf, sie ist auch Gemeinschaft. Nach getaner Arbeit, wenn der Turniertag vorbei ist, trifft sich traditionell die TTT-Belegschaft zur Schachstunde, nicht am Turnierbrett, sondern ganz entspannt. Da geht es weniger um Wertungszahlen, sondern um den Spaß am Spiel, um Gespräche, kleine Revanchen und das, was Schach eigentlich ausmacht: das Miteinander von Menschen, die sich auf einem kleinen Brett ganz groß begegnen.

Schach in Bayern zeigt hier sein bestes Gesicht, offen, fördernd und menschlich.