Aktuelle Infos und Beiträge zur OIBM
Im 19. Zug seiner Schwarzpartie der fünften Runde war Robert Heigermoser dann doch aus dem Buch. Der 35-Jährige aus der zehnköpfigen OIBM-Delegation des SC Garching hatte gegen den georgischen IM Bachana Morchiashvili spekuliert, was aufs Brett kommen würde – und Recht behalten. Es folgte eine sehenswerte Dekonstruktion des Makagonov-Königsinders, an dieser Stelle ausführlich kommentiert vom Partiegewinner.
Monika Schmatz kombiniert ihre Leidenschaft für Schach und Musik auf einzigartige Weise. Sie ist Kinder- und Jugendschachtrainerin in Penzberg und leitet dort eine Schach-AG an einer Grundschule. Zudem ist sie Referentin für den Schulschachpatentkurs von Frauen für Frauen in Bayern. Beruflich ist Monika Schmatz Steuerfachangestellte und, das soll heute im Mittelpunkt stehen, Musikproduzentin.
„Ich spiele zum ersten Mal bei den OIBM mit und bin sehr beeindruckt von so vielen Schachspielern auf einem Turnier. Meine Spielpartner bringe ich richtig ins Schwitzen. Ich werde leicht mit meiner DWZ von 1247 unterschätzt. Am Ende der Partie erhalte ich von meinen Spielpartnern wertschätzende Worte. Diese Grundhaltung im Schach finde ich sehr respektvoll“, schreibt Schmatz.
Ob ihrer vielen Aufgaben und Steckenpferde kommt Schmatz kaum dazu, selbst zu spielen. Noch wichtiger ist ihr, den Mehrwert von Schach (Mut, Respekt, Haltung, Ehrlichkeit) anderen zu vermitteln. Das tut sie unter anderem, indem sie Schach mit Worten und fröhlicher Musik „hörbar macht“, wie sie sagt. Einige von Monika Schmatz‘ Schachliedern:
- Schach, ich spiele gerne Schach: Dieses Kinderschachlied wurde am 7. Februar 2024 veröffentlicht und entstand in Zusammenarbeit mit Kinderschach in Deutschland e. V. und der Schachstiftung GK gGmbH. Es geht darum, wie Schach bei Kindern logisches und strategisches Denken sowie Konzentration fördert.
- Schlaue Mädchen spielen Schach: Mädchen können genauso gut Schach spielen wie Jungen oder sogar besser. Klasse beim Schach, lernen wir, hängt nicht vom Geschlecht ab. Es gibt auch eine Remix-Version dieses Liedes.
- Schachleben: Dieses Lied wurde 2023 mit dem Deutschen Rock&Pop-Preis ausgezeichnet. Es thematisiert die Parallelen zwischen Schach und dem Leben und ermutigt die Zuhörer, mit überraschenden Situationen um- und gestärkt aus Herausforderungen hervorzugehen.
- Clever Girls Are Playing Chess: Ein englischsprachiges Schachlied, das ebenfalls beim Deutschen Rock&Pop-Preis ausgezeichnet wurde. Analog zu „Schlaue Mädchen spielen Schach“ kombiniert es eingängige Melodien mit inspirierenden Texten und fördert die Selbstakzeptanz und positive Selbstverwirklichung.
Monika Schmatz’ Lieder sind auf allen gängigen Download- und Streaming-Plattformen verfügbar. Im Turnierareal liegen ihre Postkarten aus, jeweils mit einen QR-Code versehen, der direkt zur Musik führt.
„While it wasn’t a tactical fireworks display, the game was theoretically intriguing in the opening and offered interesting resources for both sides,“ wrote Rick Frischmann (TSV Schott Mainz) when he submitted his deeply annotated fifth-round encounter with Felix Restorff (SV Blau-Weiß Concordia). Given Frischmann’s preference for annotating games in English, why not present the entire tournament blog entry in English? After all, it is the International Bavarian Championship! 😊
Ein Nachtrag aus der vierten und eine brandaktuelle Partie aus der fünften Runde. Bernard Czap vom SC Unterhaching ist stolz auf einen glatten Schwarzsieg, der ihm in der vierten Runde gelungen ist. Thomas Lochte vom SK Weilheim erfreute sich an seinem Läuferopfer auf g6, das in der fünften Runde (mit etwas gegnerischer Hilfe) zu einem vollen Punkt führte. Hier beide Werke der Protagonisten.

Vor zwei Jahren gewann Thomas Lochte den Preis für die schönste Partie des Tages. Anno 2024 hat es noch nicht ganz gereicht. | Foto: Sandra Schmidt
Ilja Schneider hat das Blitzturnier am Mittwochabend gewonnen. Auf den Plätzen landeten Kevyan Farokhi und Levi Malinowski vor 33 weiteren Spielerinnen und Spielern.
Sie alle konnten nicht genug vom Schach bekommen. Nach der fünften Runde der OIBM versammelten sich die drei Dutzend zum traditionellen Blitz im Zelt. Gespielt wurde in sechs Vorgruppen à sechs Spieler, gefolgt von sechs Endrundengruppen, sodass alle, die mitmachten, zehn Partien spielten. Schneider gewann erst seine Vorrundengruppe und dann die Endrunde der Erstplatzierten der sechs Vorrunden.
Für den Turniersieger bedeutete der Sieg beim Blitz ein erstes Hoch einer ansonsten bislang wenig gelungenen OIBM, eine Tendenz, die sich tags darauf zu Beginn der sechsten Runde fortsetzte. Intensiv hatte sich Schneider auf seine Partie vorbereitet, aber nichts von dem, was er ausgeklügelt hatte, kam aufs Brett. Stattdessen musste er auf dem Nachbarbrett genau das sehen, das er gerne selbst gespielt hätte.
Für den Fünftplatzierten Gernot „Gunny“ Leusch bedeutete der Blitzwettbewerb eine Pause vom Zuschauen, Coachen und Kommentieren auf YouTube. Nun wollte Gunny endlich selbst spielen, gewann seine Vorrundengruppe und beendete die Endrunde als Fünfter.
Ein Weltrekordhalter war unter den Teilnehmern: Michael Faika hat 2012 während Sebastian Siebrechts erster „Faszination Schach“ einen Bullet-Weltrekord aufgestellt, 1111 Partien am Stück binnen 36 Stunden. Faika habe sich sogar nachts einschließen lassen, um weiterspielen zu können, erinnert sich Siebrecht. Seinerzeit übertraf er den alten, elf Jahre zuvor aufgestellten Rekord um 9 Partien.
Schnellspielspezialist GM Giga Quparadze blieb entgegen seiner Ankündigung dem Blitz doch fern. Er wolle sich jetzt auf das Hauptturnier konzentrieren, erklärte Siebrecht.
Fotos von Sandra Schmidt:


















